Erst im Alter von 21 Jahren kam Björn Tränkle aus Triberg durch Zufall zum Triathlon. Nach einer Schulterverletzung musste er schweren Herzens seine sportliche Laufbahn als Handballer beenden und begann sein Hobby, das Radfahren, als Ausgleich neben dem Studium zu intensivieren. Seine Schramberger Freundin und heutige Ehefrau machte ihn auf einen in Schramberg-Sulgen stattfindenden Kinder- und Jugendtriathlon aufmerksam. Da ihn Triathlon als Sportart schon immer faszinierte meldete er sich kurzentschlossen an und beendete seinen ersten Wettkampf mit dem erfolgreichen dritten Platz. Als sich bei der Siegerehrung herausstellt, dass es sein erster Triathlon war und er noch keinem Verein angehört wurde er kurzerhand zum nächsten Schwimmtraining eingeladen.

 

Ab diesem Zeitpunkt vor 11 Jahren startete er als aktives Mitglied für Tria Schramberg bei Triathlonveranstaltungen und der Traum einen IRONMAN (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42 km Laufen) zu absolvieren war geboren. Dennoch blieb Triathlon immer nur ein Hobby zum Ausgleich und der Traum vom IRONMAN schien ein Traum zu bleiben, da das Studium und danach der Beruf immer im Vordergrund stand und Björn davon ausging beides nicht vereinen zu können.

Als 2013 ein Freund von ihm an Knochenkrebs erkrankte fragte er sich wie lange er noch warten wolle seinen Traum zu erfüllen – wann ist der richtige Zeitpunkt? In zwei Jahren? In zehn Jahren? Vermutlich gibt es immer einen Grund die Erfüllung eines Traums auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Aber es besteht auch die Gefahr, dass es irgendwann zu spät dafür ist. Diese Erkenntnis motivierte ihn noch 2014 seinen Traum zu erfüllen und einen IRONMAN zu absolvieren. Und es sollte nicht irgendein Langdistanztriathlon sein, es sollte der weltweit größte und einer der legendärsten sein – die Challenge in Roth.

Nach erfolgreicher Anmeldung (die Startplätze waren nach Freischaltung in wenigen Sekunden vergeben) im Sommer 2013 begann die knapp einjährige Vorbereitung. Es zeigte sich schnell, dass bei einem begrenzten Zeitbudget aufgrund beruflicher Verpflichtungen ein straffer Trainingsplan erarbeitet werden muss sowie ein eiserner Wille und die Unterstützung des gesamten Umfelds erforderlich ist um ein wöchentliches Trainingspensum von 10 bis 20 Stunden erfolgreich absolvieren zu können. Unterstützung bekam Björn Tränkle neben den Vereinskollegen vom Olympia zweiten in Sydney und Profi-Triathlet Stephan Vuckovic.

Am 20.07.2014 war es nach vielen Monaten des Trainings bei Wind und Wetter so weit. Der Langdistanztriathlon in Roth stand mit 5.000 Startern aus 60 Nationen inkl der Triathlon Weltelite auf dem Programm. Bei fast subtropischen Wetterverhältnissen und 34°C im Tagesverlauf erfolgte um 6:30 Uhr der Startschuss, bei noch angenehmen Temperaturen und 200.000 Zuschauern an der Strecke. Die 3,8 km schwimmen im Main-Donau-Kanal absolvierte Björn in 1:08 h. Hierbei versuchte er möglichst kraftsparend zu schwimmen und den üblichen Rangeleien im Wasser aus dem Weg zu gehen. Danach folgte seine Lieblingsdisziplin das Radfahren. Die 180 km lange Radstrecke gilt als schnell, ist aber durch das wellige Profil mit insgesamt 1.400 Höhenmeter durchaus anspruchsvoll. Die Herausforderrung bestand darin das optimale Tempo zu finden um noch ausreichend Energie für den abschließenden Marathon zu haben. Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von knapp 36 km/h war das Radfahren nach starken 5:05 h und vielen Gänsehaut-Momenten beendet. Speziell am Solarer Berg wo zehntausende Zuschauer ein Spalier bildeten wie man es sonst nur von der Tour de France kennt, musste man aufpassen das Tempo nicht zu überziehen. Der abschließende Marathon lief mit einem Kilometerschnitt von 5 Minuten gut an und die Traumzeit eines Zieleinlaufs in unter 10 Stunden war noch in Reichweite. Bis zu Kilometer 21 war es ein kontrollierter Lauf, wobei die hohen Temperaturen und der fehlende Schatten bereits allen Teilnehmern stark zusetzten. Die Verpflegungsstationen alle 2 Kilometer mussten unbedingt zur Flüssigkeitsaufnahme und zur Abkühlung mit Schwämmen genutzt werden. Auch die aufgebauten Rasensprenger und Duschen waren höchst willkommen. Ab Kilometer 23 kam dann jedoch der berühmte „Mann mit dem Hammer“. Die Schritte wurden von Kilometer zu Kilometer schwerer und es begann ein mentaler Kampf gegen den eigenen Körper, der nicht mehr laufen sondern nur noch in den Schatten liegen wollte. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Verpflegungsstationen für Gehpausen genutzt welche immer länger wurden. Ein Finish in unter 10 Stunden war bereits außer Reichweite. Auf den letzten 2 Kilometern wurde Björn Tränkle dann quasi von den tausenden Zuschauern an der Strecke ins Ziel geschrien, wo die Uhr nach 10:31 Stunden stehen blieb. Der Traum einer erfolgreichen Teilnahme an einem IRONMAN war mit einem sehr guten 311 Gesamtplatz erfüllt.  

Für Björn Tränkle ist auch wenige Tage nach dem erfolgreichen Zieleinlauf trotz stärkstem Muskelkater klar, dass es sich gelohnt hat für seinen Traum zu kämpfen und dass Triathlon ein wunderschöner Sport ist der einem viel zurück gibt vor allem beim Training mit Vereinskollegen und Freunden.

        

 

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